VCFe 17.0

Das VCFe in München findet in diesem Jahr, am 30.4. und 1.5.2016, zum 17. Mal statt.

P1010065
Ausstellungsbereich 2013

Ich bin nicht regelmäßig dort da der Termin für den VCFe um den 1.Mai herum oft mit beruflichen Terminen kollidiert, aber in diesem Jahr wird es wieder klappen.

Die Flüge sind gebucht, das Hotel auch. Ich empfehle das Hotel Central Apart auf der Josephsburgstraße. Übernachtung OK, Frühstück auch und zu Fuß nur rund 15 Minuten vom Veranstaltungsort entfernt. Zimmerpreis 75€.

Auf dem Weg vom Hotel zum Veranstaltungsort liegt das Lokal „Schneider Bräuhaus“. Das ist ebenfalls empfehlenswert, mehr braucht’s dann nicht. Der Link dazu: http://www.weisses-brauhaus.de/bergamlaim/

Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten eines Sportvereins statt, die Turnhalle (oder wie auch immer die Halle sonst genutzt wird) ist die Ausstellungsfläche und ein Nebenraum steht für Vorträge zur Verfügung. Es gibt Toiletten und der Vereinswirt produziert ausreichend Kaffee und stellt auch eine Verpflegung während der Veranstaltung sicher. Die Preise sind moderat. Der Eintrittspreis von 18€ für beide Tage ist zwar seit den Anfängen (10,- DM) gestiegen, aber noch immer ein echtes Schnäppchen für eine privat organisierte Veranstaltung dieser Qualität.

Leider sind die Informationen auf der Website in der Regel nicht sonderlich aktuell bzw. werden erst sehr kurz vor der Veranstaltung gepflegt, aber im wesentlichen gibt es die beiden Bereiche Ausstellung und Vorträge. Auch hier sind die Vorträge ein Reise wert. Auch beim VCFe gibt es ein Motto, welches einen losen Rahmen vorgibt. In diesem Jahr: Irgendwas mit Medien – Computer als Beruf(ung)

Es gibt wieder eine Reihe interessanter Vorträge, hier zu finden: http://vcfe.org/D/Vortraege.html

Auch bei den Ausstellungen verspreche ich mir einige Highlights: http://vcfe.org/D/Ausstellung.html

Für die Ausstellung alleine lohnt sich eine Anreise eher nicht, da die Anzahl der Exponate sehr überschaubar ist. Wer allerdings ein besonderes Interesse an einem bestimmten Exponat hat, findet dort sehr engagierte und kompetente Aussteller die sich intensiv mit Ihrer Materie beschäftigt haben. Hier lohnt sich ein Besuch vielleicht schon eines intensiven Austauschs wegen.

In jedem Fall spricht einiges dafür, das die von Hans Franke ehrenamtlich organisierte Veranstaltung wieder eine interessante und auch lehrreiche Reise in die Vergangenheit der Computergeschichte wird.

Danke Hans.

Die Homepage des VCFe: http://vcfe.org/D/

DEF CON 24: Call for Workshops

Auch bei der kommenden CON soll es wieder Workshops geben und zwar mehr als je zuvor. Wenn ausreichend qualifizierte Workshops angeboten werden, könnten es 36 Workshops zu je 4 Stunden werden. Die Anmeldung eines Workshops steht ab sofort jedem offen.

DC24WorkshopsWer eine Idee hat: Den Workshop sofort einreichen!
An wirklich guten Workshops besteht immer Bedarf. Wer unsicher ist, wie benötigte Komponenten oder Werkzeuge zum Ausstellungsort kommen oder Unterstützung bei der Anmeldung braucht: Ich helfe gerne.
Ein Workshop sollte mindestens 10 Teilnehmer aufnehmen können, die Kapazitätsgrenze liegt bei 55 Teilnehmern.

Es gibt für die Workshops auch ein „Honorar“ in Form von drei Human Badges. Immerhin ein Barwert von $690 die man für sich und seine Kumpels einsparen kann.

Hier der Link: https://defcon.org/html/defcon-24/dc-24-cfw.html

 

Verpflegung II

Ich muss gestehen, dass ich unbedingt eine Burger in Gordon Ramsays „Burgr“ kosten wollte. Den Laden findet man fußläufig zur CON (vielleicht 10 Minuten) im Eingangsbereich des Planet Hollywood Hotels.

IMG_20150807_225858
Mein Burgr-Menü
IMG_20150807_223822
Die Karte des Burgr

Nachdem die Versuche einen schlangenfreie Zeitpunkt abzupassen scheiterten, stellte ich mich irgendwann doch an die Menschenmenge vor der Edel-Burgerbraterei an. Nach 20min erhielt ich einen Platz an der Bar. Der Platz war OK und wie so oft ergaben sich angeregte Gespräche. Links ein Teilnehmer der Black Hat Konferenz aus Deutschland und rechts ein Besucher der DefCon, wohnhaft in Mailand und als Teilnehmer der CON gut erkennbar an der Schallplatte um seinen Hals.

Also bestelle ich mir einen Burger (welchen weiß ich nicht mehr) und die sündhaft teuren ($11) Trüffel-Parmesan-Fritten.
Ich war schon ziemlich enttäuscht. Der Burger war nicht besser als der bei Johnny Rockets und die Fritten, na ja. Auch für den wenig trainierten Gaumen sind die Speisen eindeutig Produkte aus einer amerikanischen Fast Food Küche. Der europäische Einfluss beschränkt sich wohl auf die Herkunft des Namensgebers. Die rund $35 plus Tip sind mir einen weiteren Besuch nicht wert. Aber natürlich alles Geschmackssache.

Auch hier gibt es eine Site: https://www.gordonramsayrestaurants.com/burgr

 

Halber Tag II

IMG_1966
In die Umgebung eingebettete Staumauer

Hier noch ein weiterer Tipp, für einen Ausflug mit Startpunkt Las Vegas mit begrenztem Zeitbudget.

Eine schöne und auch kurze Tour führt zur Hoover-Talsperre.

IMG_1967
Monument an der Hoover-Talsperre

Mit dem Wagen in unter einer Stunde erreichbar, fährt man über die Talsperre und kann kostenfrei auf dem dahinter liegenden Parkplatz parken. Ganz nebenbei verlässt man dabei Nevada, der Parkplatz liegt schon ein paar Meter in Arizona.

P1010609
Die Generatorenhalle zur Energiegewinnung

Die Talsperre hat eine beeindruckende Größe. Erbaut von 1931 bis 1935 stellt sie auch eine Meisterleistung der Ingenieurtechnik dar. Talsperre und Umgebung lassen sich bequem zu Fuß erkunden. Vom Parkplatz bis zur Mitte der Talsperre sind es nur gut 5 Minuten. Erschreckend ist der an den alten Kalkablagerungen gut sichtbare Rückgang des Wasserspiegels, u.a. bedingt durch den verschwenderischen Umgang mit Wasser in Las Vegas.

Mit einer Stunde Aufenthalt ist die Tour in rund 3 Stunden machbar. Es gibt auch ein Visitor Center, allerdings habe ich das noch nicht besucht.

Hier noch ein Link zu Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hoover-Talsperre

her

Gestern habe ich mir diesen rund 2-stündigen Film angesehen.

herEs handelt sich um ein SciFi-Romantik-Drama, in dem sich der Protagonist in eine KI verliebt und diese eine wechselseitige, körperlose Liebesbeziehung eingehen.
Der Film lebt von schönen Bildern und dem Fehlen der Hektik, die durch schnelle Schnitte entsteht.

Aus technischer Sicht wird eine KI ausgeliefert, die zwar eine Leistungsfähigkeit durchscheinen lässt wie Bostrom es in seinem Buch „Superintelligenz“ beschreibt, aber ohne die radikalen Tendenzen in die Leben der Menschen einzugreifen. Genau das Gegenteil ist der Fall, die KI wächst schnell über die Möglichkeiten der menschlichen Gesellschaft hinaus, unternimmt aber keine Versuche zu manipulieren.

Wer die Arbeiten des Regisseurs Spike Jonze mag, wird auch diesen Film lieben. Für KI Interessierte gibt es keine Erkenntnisse. Vielleicht das der Autor unterstellt, das auch in der Zukunft unausgereifte Produkte beim Endkunden getestet werden.

Nick Bostrom „Superintelligenz“

Bostrom beschreibt in seinem Buch die zu erwartenden Szenarien, wenn wir (die Menschheit) den Durchbruch schaffen eine dem Menschen ebenbürtige Maschine herzustellen.
Hier ist in erster Linie von einer künstlichen Intelligenz (KI) die Rede, die den geistigen Fähigkeiten des Menschen in seiner Gesamtheit gleichkommt. Mit dem Unterschied das die Maschine radikal Intelligent sein wird (warum es ausgeschlossen sein soll, das mit der ersten KI ein Depp etabliert wird, ist nicht erwähnt), woraus der Autor schließt das andere menschliche Kompetenzen (beispielsweise Sozialisierung und Empathie) als unerwünscht eliminiert werden
Bostrom stellt am Anfang klar, dass die Erschaffung einer Superintelligenz vermutlich das Ende der Menschheit bedeutet.

BostromSuperDie Schlussfolgerung ist, vereinfacht, das eine Maschine die durch einen Menschen geschaffen wurde und dem Menschen ebenbürtig ist, sich selbst noch einmal herstellen kann. Und da eine Maschine schneller ist als ein Mensch und -eben wie es ein Mensch tun würde- bei jeder Generation eine kleine Verbesserung erreichen würde, würden diese Evolutionsschritte mit zunehmender Geschwindigkeit erfolgen. In Bostroms Überlegungen läuft die KI aus Software virtuell auf einer Hardware, so dass jede Modifikation und damit neue Generation sehr schnell erzeugt werden kann. Dadurch, so der Autor, bestünde die Gefahr eines „Takeoff“ zur Superintelligenz, der sich in Minuten bis Tagen abspielen würde und in der Weltherrschaft gipfelt. Der schnelle Takeoff wird damit erklärt, das die Programmierer mit immer größeren Erfolgen bei der Evolution der Hardware den Anreiz verlieren, die Hardwareressourcen ökonomisch zu nutzen und das bei einem Durchbruch in der KI Entwicklung ein enormer Überschuss an erforderlichen Ressourcen besteht, den die Superintelligenz dann zu nutzen weiß.

Das erwartete Szenario erfolgt nach langer, recht ergebnisloser Bastelei an einer solchen KI, die immer mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommt ohne das sich eine Intelligenz einstellt. Dann wird durch das letzte fehlende Puzzleteil plötzlich der Takeoff ausgelöst und die Folgen sind dann irreversibel.

Die sich so ausgebildete Superintelligenz wird den „entscheidenden strategischen Vorteil“ nutzen, um sich selbst als „Singelton“ zu etablieren, die dann die technische Singularität darstellt welche von vielen anderen Wissenschaftlern ebenfalls als drohende Gefahr betrachtet wird.

Das erfahren wir in den ersten 5 Kapiteln des Buches. Ab da dreht sich der Autor allerdings im Kreis. Es werden Wege und Möglichkeiten der Kontrolle und Begrenzung aufgezählt, besprochen, bewertet und wieder verworfen. Und weil er keine Lösung findet (dazu sind wir ja alle zu doof, denn wir haben es mit einer Superintelligenz zu tun) ist das Ende der Menschheit besiegelt, da eine Superintelligenz nur ihr Endziel verfolgt. Dieses Ziel hat die Kreatur irgendwie mit Ihrer Superintelligenz durch superintelligente Interpretation der menschlich fehlerbehafteten Regeln festlegt und binnen kurzer Zeit unseren Planeten, Galaxie, Universum und anschließend auch die Nachbaruniversen zu Erreichung dieses Ziels unterworfen.

Im Kapitel 14 wird schließlich festgestellt, dass es doch einige Möglichkeiten geben kann den Untergang der Menschheit zu vermeiden falls ausreichend Zeit bleibt darüber nachzudenken. Plötzlich ist das Szenario nicht mehr bedrohlich, sondern wird zur wünschenswerten Zukunft.

Ganz neben bei, ohne dass dies ausdrücklich erwähnt wird, muss bei den meisten Zukunftsszenarien die Bostrom entwirft der Abschied vom biologischen Menschen unterstellt werden. Zitat: „Ein Milliardär lebt heutzutage nicht tausend Mal so lang wie ein Millionär, im Zeitalter der digitalen Intelligenz könnte sich der Milliardär jedoch die tausendfache Rechenleistung kaufen und so in den Genuss eines subjektiv tausendfach längeren Lebens kommen.“
Somit bedeutet also auch die positive Vision des Autors faktisch die Auslöschung des menschlichen Lebens so wie wir es kennen.

Ich finde, er stellt einfache Fragen nicht:
Wir wahrscheinlich ist es, das man ein technisches System, also eine KI entwickelt, die über eine langen Zeitraum tot überm Zaun hängt und kaum drehe ich eine bestimmte neue Schraube rein steht das Ding auf und hält einen Vortrag über die allgemeine Relativitätstheorie? Wer würde so ein Projekt finanzieren, wenn es zwischendurch keine Ergebnisse gibt und auch keinerlei ersichtlichen Fortschritt in die gewünschte Richtung. Das ist für mich keine nachvollziehbare Darstellung einer technischen Entwicklung.

Wenn die super intelligente Maschine ihren Takeoff erlebt, reicht dann Intelligenz tatsächlich aus die bestehenden Ressourcen so unglaublich viel besser zu nutzen, als die noch von Menschen programmierte erste Generation? Eine Effizienzsteigerung von ein paar hundert Prozent wird kaum ausreichen eine Weltherrschaft zu etablieren und dürfte höchstens zu einem diktatorischen Regime im Entwicklungslabor ausreichen. Um das Wissen der Welt zu erlangen, müssen enorme Kapazitäten an Speicher zur Verfügung stehen und wie lange wird es Dauern alleine die Serversäle von Google auszulesen?

Gibt es Gott? Schließt Intelligenz ein religiös geprägtes Denken aus? Bostom erwähnt zwar im letzten Kapitel, das es sich bei seinen Überlegungen um eine säkulare Sichtweise handelt, es ist aber eine eindeutig Atheistische. Das ist natürlich in Ordnung, aber im jetzigen Stadium müsste man eine theistische Sichtweise gleichrangig würdigen, so es denn eine gibt.

Ist Intelligenz gefährlich? Sind intelligente Menschen weniger zu Sozialisierung und Empathie befähigt? Waren bzw. sind Sozialisierung und Empathie evolutionäre Hemmnisse?

Würde radikale Intelligenz nicht umgehend in einen Selbstmord münden? (Was meiner Meinung nach deutlich logischer ist, als alle im Buch genannten Annahmen zu den erwartbaren Handlungen einer radikal intelligenten KI).

OK, ich höre hier mal auf, da fällt mir noch einiges mehr ein. Trotzdem finde ich das Buch gelungen und lesenswert, auch wenn ich in den Kapiteln 6-13 den Leseturbo eingeschaltet habe. Im Ergebnis ist es aber ein philosophisches Buch und weniger geprägt durch die Sichtweise eines technischen Entwicklers, der ebenfalls brennend an den behandelten Fragen interessiert ist.

Hausaufgabe II

Ich bin heute zufällig auf den deutschen Titel des in den Hausaufgaben enthaltenen Buchs von Ray Kurzweil, The Age of Spiritual Machines, gestoßen:

HomoSapiensHomo sapiens
ECON Ullstein Taschenbuch, ISBN 978-3548750262, Paperback

Der Titel ist vergriffen (Erschienen Januar 2000) und wird im Netz zwischen 15€ inklusive Versand und irgendwelchen Fantasiepreisen angeboten.

 

Verpflegung I

Für mich ist die Verpflegung während auf der CON nicht wichtig, außerhalb schon.

Es gibt auf der CON einen Cateringbereich, aber was im RIO noch halbwegs in Ordnung war, ist im Ballys grauenhaft: Grauenhafte Qualität, grauenhafter Geschmack und noch viel grauenhaftere Preise.
Wer die 10min bis zur nächsten Alternative zu Fuß nicht schafft, der hat keine Wahl aber alle anderen sollten sich wirklich außerhalb der CON versorgen. Offiziell ist es verboten, Speisen oder Getränke mit in den Bereich der CON zu nehmen. Klar, bei den Disneyland-Preisen.

Burgerkarte bei Johnny Rockets im Ballys
Burgerkarte bei Johnny Rockets im Ballys

Für den schnellen Imbiss ist die Burgerbude im Ballys, das Johnny Rockets, ganz ordentlich. Da wir Europäer sowieso unter Jetlag leiden, sollte man nicht zu den üblichen Zeiten essen, sondern immer ein bisschen früher. Erstens ist dann die Schlange noch unter 500m und zweitens ist an der Theke noch ein Platz frei. Nicht lange fackeln, Schlange ingnorieren und den freien Platz besetzen. Ja, die in der Schlange stehen tatsächlich nur für Essen zum mitnehmen an. Und ja, es gibt Service an der Theke. Immer! Ich verstehe die Amis nicht, die sich ewig an einer Schlange anstellen um dann das verpackte Essen durch die Gegend zu schleppen und anschließend hinter irgendeiner Tonne den kalt gewordenen Kram auszupacken um dort zu essen, wenn man sich einfach an die Theke setzen kann und sein Essen nach 5min vor sich stehen hat. Da man auch an der Kasse für das Mitnahmeessen Trinkgeld gibt, ist die Ersparnis maximal $1. Und meist ergibt sich ein Tischnachbar der gerne ein paar Worte wechselt (OK, das könnte für den einen oder anderen ein Grund sein, einsam hinter der Tonne…).

Der Preis für ein Menü ist etwa $15 plus $3 Trinkgeld. Man findet den Burgerladen im Untergeschoß des Ballys, ganz hinten durch, im Food Court. Da es sich bei Johnny Rockets natürlich um eine Burger bratende Kette handelt, kann man sich auch online informieren: http://www.johnnyrockets.com/

 

Wer ist Defcon?

Vielleicht liest jemand meine Seiten, ohne zu wissen was die DefCon ist.
Hier ein Erklärungsversuch.

Die Definition finde ich relativ schwierig und ich tue mich auch immer schwer eine Antwort auf die Frage zu finden „Wo fährst Du denn da hin, in Las Vegas?“.

Manchmal antworte ich mit „Konferenz“, manchmal mit „Messe“ aber beides ist eigentlich falsch.

Die Veranstaltung richtet sich an alle die sich für Grenzthemen im weiten Feld der Datenverarbeitung und Elektronik interessieren.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig beim Thema Datensicherheit, wobei die Grenzen zwischen legalen und illegalen Interessen fließend sind. Es ist eben nicht möglich, die legitime Frage nach der Sicherheit eines Gerätes z.B. gegen unbefugtes Eindringen zu beantworten, ohne auf Mittel zurückzugreifen die nicht legal eingesetzt werden dürfen. Somit werden oft Werkzeuge benötigt, die sich ohne Zweifel auch höchst illegal einsetzen lassen. Das gibt der Veranstaltung natürlich einen gewissen Anstrich, der aber den meisten Teilnehmern nicht gerecht wird.
Viele Teilnehmer sehen sich in der Tradition der ersten Hacker, die einfach ausprobieren mussten, was machbar ist. Also was kann ich mit dem Gerät noch alles anstellen, wo sind die Grenzen.
Andere wieder fragen sich, in wie weit z.B. ein Gerät oder ein Auto gegen unbeabsichtigte oder böswillige Beschädigung, Manipulation, Zerstörung oder Eindringen geschützt ist.

Die DefCon teilt sich grob in die Bereiche Vorträge, WorkShops und Marktplatz ein. Es gibt noch Nebenveranstaltungen und Partys. Und Wettbewerbe.

Laufender Vortrag in einem der kleineren Vortragssäle
Laufender Vortrag in einem der kleineren Vortragssäle

Den Rahmen geben die Vorträge, zu denen sich jeder anmelden kann der meint einen interessanten Vortrag halten zu können.
Natürlich sind es in der Regel technisch-wissenschaftliche Beiträge aber es gibt eine bunte Mischung. Es gibt einen Vortrag „Welcome to DefCon“ in dem Neulinge begrüßt werden und unter anderem darauf hingewiesen wird sich täglich zu Duschen und die Zimmer nicht zu Kleinholz zu verarbeiten. Der Altersdurchschnitt liegt eben bei geschätzt 22 Jahren.

Einladung zur Party
Einladung zur Party

Aus dem Grund gehe ich auf das Thema Party gar nicht ein, da bin ich komplett raus. Manchmal sehe ich mir das zwar mal an, aber da bin ich dann ein alter Sack und verziehe mich schnell wieder.

Die Workshops sind ebenfalls sehr unterschiedlich, in der Regel ist was für Anfänger in verschiedenen Disziplinen dabei (z.B. Löten, Digitaltechnik, Messtechnik) und es gibt einen relativ großen Bereich „LockPicking“ in dem die Teilnehmer lernen Schlösser mit einem Dietrich zu öffnen und auch Wettbewerbe stattfinden. Ebenfalls gut vertreten der Bereich „Tampering“ in dem versucht wird Päckchen aller Art so zu öffnen und so wieder zu verschließen das man die unbefugte Öffnung nicht feststellen kann. Irgendwo dazwischen gibt es auch einen „Bombenkoffer“ den es bei tickender Uhr zu entschärfen gilt.

Mein MAD-Produkt 2015 auf der CON: Schmutz zum aufsprühen, natürlich total sauber.
Mein MAD-Produkt 2015 auf der CON: Schmutz zum aufsprühen, natürlich total sauber.

Der Marktplatz bietet eine recht überschaubare Zahl an Ausstellern, die ihre Produkte meist vor Ort verkaufen. In erster Linie werden Werkzeuge und Sets für das LockPicking verkauft sowie Hackertools. Das meiste davon ist tatsächlich ausgereift und am freien Markt schwer zu bekommen. Auch Bücher sind stakt vertreten, oft mit einem Nachlass. Die Preise sind in Ordnung und begehrte Ware ist schnell ausverkauft.

Es gibt einige Nebenveranstaltungen, die im Zusammenhang mit der DefCon abgehalten werden, ohne direkt mit der DefCon in Verbindung zu stehen. Ein für mich echt schräges Beispiel ist DefCon Shoot. Hier treffen sich Waffenfreunde zu einer kleinen Ballerorgie in der Wüste.
Video gefällig? https://www.youtube.com/watch?v=kcRGANe0yFk
Die DefCon Shoot wird i.d.R. bereits einen Tag vor der DefCon ausgerichtet. Leute aus der Waffendiaspora, zu denen der deutschsprachige Raum eindeutig zählt, können mit der Hilfsbereitschaft der anderen Teilnehmer rechnen und werden vor Ort mit Waffen ausgestattet. Zumeist gibt es für Teilnehmer aus diesen Entwicklungsländern einen reduzierten Kostenbeitrag.
Es gibt eine ganze Reihe solcher Veranstaltungen, auch auf der DefCon selbst. So kann man sich z.B. einen Irokesenschnitt für kleines Geld verpassen lassen. Wenn man schmerzfrei genug ist.

Der grösste Wettbewerb der DefCon heißt Capture the Flag (CTF) und ist ein echter Hacker-Wettbewerb zu dem bereits im Vorfeld der CON Qualifikationen abgehalten werden und zum Schluß auf der CON die besten Teams gegeneinander antreten. Meines Wissens ist CTF der älteste Hacker-Wettbewerb der heute noch ausgetragen wird.
Hier gibt es mehr Informationen: https://www.defcon.org/html/links/dc-ctf.html

Da vieles erst auf den letzten Drücker geplant und verabredet wird, lohnt sich immer ein Blick in das Forum zur aktuellen CON. Hier kann jeder Vorschläge machen: https://forum.defcon.org/forum/defcon

Es handelt sich bei der DefCon übrigens nicht um eine kleine und intime Veranstaltung, wie mir neulich noch ein Redakteur einer Fachzeitschrift weismachen wollte, als ich nachfragte warum die DefCon in der Fachpresse so wenig Beachtung findet. Es dürften in 2015 rund 15000 Teilnehmer dabei gewesen sein. Das ist die Aussage eines GOONS, also eines Ordners auf der CON. Offizielle Zahlen habe ich nicht gefunden. Er meinte es seien 15000 Badges hergestellt worden und es mussten zum Schluss noch einige „Paper Badges“ ausgestellt werden (also Papiertickets, die zum Einlass berechtigen. Die Badges 2015 waren analoge Schallplatten, die man die gesamte CON mit sich herumschleppen musste).

Hier ein Link zur DefCon FAQ: https://defcon.org/html/links/dc-faq/dc-faq.html