Richard Powers „Galatea 2.2“

Der Roman von Richard Powers wird in der allgemeinen Literaturkritik gelobt und ist Teil der Hausaufgaben zur diesjährigen Defcon.

Kurz und knapp: Ich kann mich dem Lob nicht anschließen und ich sehe auch keinen Gewinn für Interessierte an den Konzepten und Perspektiven zur KI. Diese Hausaufgabe wurde definitiv in Unkenntnis des Inhalts aufgenommen.

galatea22Der Roman startet mit einer verschwurbelten Sprache, welche wohl die komplexe Gedankenstruktur des Autors anklingen lassen soll. Allerdings kommt das teilweise sehr manieriert rüber, erschwert den Lesefluss und lässt zudem im Verlauf des Buches stark nach, so das zum Schluss nichts von dieser Sprache übrigbleibt.

Die Entwicklung bzw. Fortschritte des KI Systems sind eher Randgeschehen und spielen erst ab etwa der Mitte des Buches überhaupt eine Rolle.

Das Buch behandelt im wesentlichen vergangene und kommende romantische Beziehungen des Autors.

Das einzig Positive, das ich dem Roman entnehmen kann (Spoileralarm!) ist die Tatsache, das die KI nach Kentniss eines großen Teils der irdischen (amerikanischen) Literatur sowie des aktuellen Tagesgeschehens seine eigene Auflösung betreibt, also Selbstmord begeht. Das finde ich deshalb positiv da dies mein erster Gedanke beim Lesen von Nick Bostroms „Superintelligenz“ als Gegenargument zu seinen Theorien, war.

Also: Lesen zur Vorbereitung zur CON = Zeitverschwendung, alle anderen: Lesen wenn kein anderes Buch in der Nähe ist.